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MVMike
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10.03.2005 13:50
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Hallo MV'ler,
ich hab da mal ne Frage an die MV Experten. Ich bin von der
Haltbarkeit der 520 Kette nicht so begeistert. Jetzt hab ich gesehen,
dass die 1000 mit einer 525 Teilung ausgeliefert wird macht ja Sinn
wegen der mehr an Power.
Jetzt meine Frage kann man die 750 auf die 525 Teilung umbauen
oder ist da was im Weg?
Gruß
Michael der neu hier ist. ( Stimmt nicht ganz, bin im alten Forum schon
länger angemeldet.
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WeHa
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10.03.2005 14:17
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Kettentyp Teilung x innere Breite in Zoll
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420 1/2" x 1/4"
428 1/2" x 5/16"
520 5/8" x 1/4"
525 5/8" x 5/16"
530 (50) 5/8" x 3/8"
532 5/8" x 3/8"
630 3/4" x 3/8"
Der Unterschied zwischen einer 520er und 525er Kette ist die innere Breite zwischen den Kettenlaschen.
Sie ist bei einer 520er Kette = 1/4" (6,35mm) und bei einer 525er Kette = 5/16" (7,94mm)!
Die 520er Kette baut also um 1.6mm breiter. Ich behaupte mal das dies Platzbezogen kein Problem darstellt und du sicher auf 525er Kette umrüsten kannst.
Eine Kette vom Typ 520 hält bei gleicher Teilung (gemäß obiger Liste = 5/8") bezogen auf die reine Zugfestigkeit das gleiche wie eine Kette vom Typ 525. Denn für die Zugfestigkeit ist nur der Querschnitt der Laschen und der Bolzen (Scherfestigkeit) entscheidend - und diese Querschnitte sind bei gleicher Teilung auch gleich!
Der ursächliche Unterschied besteht in der höheren Verschleißfestigkeit der 525er Kette zur 520er Kette aufgrund von geringerer Flächenpressung zwischen Kettenradzahn und Laufrolle der Kette. Da diese Anlageflächen (Zahn/Laufrolle) bei einer 525er Kette aufgrund der größeren inneren Breite (gemäß obiger Liste 1/4" zu 5/16") größer ist als bei einer 520er Kette wird der 525er KettenSATZ (also Zahnrad und Kette) bei gleicher Zugbelastung nicht so schnell verschleißen und daher länger halten!
Das nur so zur Info!
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Hi, zusammen,
als ich die Orig. 520 DID VL4 Kette bei meiner 750er wechseln musste,
habe ich von DID Deutschland erfahren, dass diese Kette für eine Leistung
bis 100PS zugelassen ist .
Wobei die 750er locker mehr als 100PS drückt. Daraufhin habe ich
bei MV nachgefragt wie das sein kann, dass eine Kette verbaut wird
die die Leistung der MV nicht entspricht.
Eine Begründung konnte man mir nicht dafür geben..
.
Bei DID habe ich mich nach der stärksten 520 Kette erkundigt, und
man sagte mir es gebe nur die ZVM 520er Kette die bis eine Leistung
von 120PS zuglassen ist. Die ich jetzt auch habe. Aller vorraussieht werde ich wenn es soweit ist Kpl. auf 525er in Zukunft wechsel.
Gruß Thomas
PS. Ich glaube das die wenigsten wissen was für eine Kette sie drauf haben.
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elpo
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10.03.2005 18:34
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Hallo Thomas,
Zitat: | als ich die Orig. 520 DID VL4 Kette bei meiner 750er wechseln musste,
habe ich von DID Deutschland erfahren, dass diese Kette für eine Leistung
bis 100PS zugelassen ist .
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laut Inspektionplan soll die 520er Kette alle 12000 km gewechselt werden, dieser kurze Wechselintervall wird schon seinen Grund haben. Vielleicht haben sie aus Kosten- oder Gewichtsgründen eine 520er verbaut.
Gruß
Elke
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Roland
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10.03.2005 18:54
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Hallo,
wo ist das Problem? Ist jemand schon mal die Kette gerissen?
Ich habe den 1. Kettensatz nach 18000 KM gewechselt.
Gruß
Roland
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WeHa
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10.03.2005 19:14
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Die zulässige Belastung der Kette (Zugfestigkeit in N/mm²) wird über die Übersetzung auf die Leistung des Motorrades umgerechnet. Das ist aber Augenwischerei, da diese mit den zB. oben genannten 100 PS nie anliegen werden. Dazu müsste man das Hinterrad fest einspannen und der Motor die volle Leistung an die Kette abgeben. Da sich das HR aber dreht un das Motorrad fortbewegt gibt es die größten Zugspitzen bei Kavalierstarts auf einem Rad (wobei beim Start überhaupt nicht die volle Motorleistung anliegt), oder das aufreißen des Hahns auf der Bahn ...
Dabei dürften bei vorsichtiger Schätzung die Kräfte max. bei 2/3teln der Bruchkraft liegen - wenn überhaupt. Das ist auch der Grund warum eine Zahlenmäßig zu schlappe Kette trotzdem nicht reißt.
Ich fahre auf meiner CBR900-SC33 mit nominell 128PS und gemessenen 150PS eine Sintermetallkette die für max. 90PS erlaubt ist. Das Teil hat bisher alles einwandfrei überstanden - auch diverse Events auf der Rennstrecke.
Genau die werde ich mir auch, wenn der Kettenwechsel ansteht, auf die MV spannen - nie wieder ölen, fetten oder sprühen - einfach herrlich!
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Ralf MV
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10.03.2005 19:29
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Mensch WeHa,
sag mal bist Du Ingenieur oder so was? Ich kann ja immer wieder nur
staunen oder mich vor Unwissenheit verkriechen
Bitte einmal die Sintermetall-Kette erklären und was kostet solch ein
Teil.
LG Ralf
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Ralf MV
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10.03.2005 19:49
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Zitat: |
Gruß Michael der neu hier ist. ( Stimmt nicht ganz, bin im alten Forum schon
länger angemeldet. |
Übrigens - Hallo Michael,
herzlich Willkommen in diesem Forum und viel Spaß mit den hier anwesenden
Spezialisten. Ich glaub wir können bald ein Spezialisten Team aufmachen.
Z.B RoWeToMa-Team oder so, je nach Fachgebiet
Frage: in welchem alten Forum bist Du angemeldet
LG von Ralf
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Kann mich das Wolfgang nur anschließen - hatte auf allen meinen Biks bisher 520er Ketten drauf. Auch die Rennmoppeds (1000er Japaner) meiner Kumpels haben alle 520er Ketten - und die werden auf der Strecke nicht sehr pfleglich behandelt - Probleme jedoch gabs noch keine.
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WeHa
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11.03.2005 00:00
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Zitat: | Mensch WeHa,
sag mal bist Du Ingenieur oder so was? Ich kann ja immer wieder nur
staunen oder mich vor Unwissenheit verkriechen
Nö nicht ganz - bin nur st.gepr.Maschinenbautechniker und arbeite als Entwicklugskonstrukteur. Verbringe also den ganzen Tag damit Maschinen und Anlagen zu bauen die es so noch nicht gibt. Dabei kommt man auf die wildesten Ideen - zB.ne Daumenbremse für die MV ...
So gewisse technische Dinge gehören also ganz einfach zu meinem Job - und da sind dann schon mal so ein paar Kleinigkeiten hängen geblieben ...
Bitte einmal die Sintermetall-Kette erklären und was kostet solch ein
Teil.
Erklären - ich versuchs mal ...
Die Sintermetallkette ist eigentlich eine ganz normale Kette, nur das sie Lagerstellen zwischen Bolzen, Laschen und Rollen aus Sintermetall hat.
Bei herkömmlichen Metalllegierungen werden -um es mal ganz einfach auszudrücken- dem Basiswerkstoff (zB. Stahl) im geschmolzenen Zustand die verschiedensten Werkstoffe (Legierungsbestandteile) beigemischt um diesem dann bestimmte Eigenschaften zu verleihen (zB. u.a. Chrom wenn er nicht rosten soll usw.).
Was ist aber nun, wenn man Metalle aufgrund ihrer Eigenschaften miteinander verbinden will, deren Schmelzpunkte aber nicht zueinander passen? Oder wenn man Eisen- und Nichteisenmetalle kombinieren möchte?
Ein Beispiel:
Wolfram hat eine Schmelztemperatur von 3390°C - Stahl dagegen, je nach Zusammensetzung zwischen 1200-1600°C. Wollte man beide auf herkömmliche Weise per Schmelze verbinden, müsste man den Stahl auf 3390°C erwärmen. Da würde er aber schon am verdampfen sein ... oder wenn man das Wolfram bei 1600°C in den flüssigen Stahl wirft, würde es nicht schmelzen und als fester Klumpen im Stahl schwimmen.
Es geht so also nicht!
Beim Sinterverfahren ist das aber möglich, da die verschiedenen Bestandteile nicht verschmolzen sondern verbacken werden.
Die einzelnen Bestandteile werden in Pulverform unter sehr hohen Drücken direkt im entsprechenden Form-Werkzeug miteinander verbacken. Auf diese Weise erhält man nicht nur sofort fertige Werkstücke, sondern es lassen sich Elemente zu einem Werkstoff vereinigen die man auf herkömmlichem Wege s.o. nicht miteinander verbinden könnte - auch Wolfram und Stahl (siehe Beispiel oben).
Der Clou an dem ganzen - es lassen sich auf diese Art auch völlig artfremde Elemente einbinden, die mit den Metallen garnichts zu tun haben, wie zB. Glas, Kunststoffe und auch Schmierstoffe - womit wir jetzt wieder bei unserer Kette wären.
Damit eine Lagerstelle möglichst lange hält braucht man zwischen den beiden beweglichen Elementen einen Gleitstoff - zB. Fett. Bei der herkömmlichen Kette gibts dazu eine Fettfüllung und eine Abdichtung per O-Ring!
Bei einer Sintermetalllagerstelle braucht man keine Fettfüllung - da der Schmierstoff bereits im Werkstoff eingelagert wurde und bei Bewegung und Erwärmung der Lagerstelle freigesetzt wird.
Es ist also auch kein Nachschmieren mit externen Schmierstoffen notwendig.
Das ist -mal ganz simpel erläutert- der grundsätzliche Unterschied zwischen beiden Kettenarten.
Vorteile:
- nie wieder schmieren
- keine versaute HR-Felge mehr durch abspritzendes Schmiermittel
- man muß kein Schmiermittel mehr kaufen (spart Geld)
- das Teil ist wirklich "absolut Wartungsfrei"
- keine höheren Kosten beim Kauf (ist sogar eher preiswerter)
- geringere Sekundärtriebverluste
Nachteile:
- ist leider nicht überall zu kaufen - eher schwer zu beschaffen
- aufgrund der "weichen" Lagerstellen längt sich die Kette anfangs etwas stärker als eine Normalkette
- als Faustregel geht man von einer 3/4-Lebenszeit zu einer Normalkette aus, wobei das so meistens nicht stimmt, es sei denn man fährt ständig mit Wheelies durch die Gegend - d.h. bei Normalbelastung hält sie durchaus genau so lange
- man sollte daher die Sintermetallkette eine Stufe stärker wählen. Bei einer 520er Normalkette also eine 525er Sintermetallkette wählen.
- sie ist nichts für Regen- oder Ganzjahresfahrer. Da sie nicht mit zusätzlichem Fett geschmiert wird sind die Laschen außen komplett blank. Sie würde bei viel Betrieb im Nassen also schnell Flugrost ansetzten.
- sie macht etwas lautere Laufgeräusche als die Normalkette
So - mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein ... reicht aber auch, oder?
LG Ralf |
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Hi, zus.
ich sehe das etwas anders z.b. beim Reifenindex gibt es
auch immer eine höheren Geschwindigkeitsindex als das
Motorrad fährt (o.Pkw erreicht). Nicht zuletzt ist die Kette
auch ein Sicherheitsrelevantes Bauteil wie die Bremse usw auch.
Es sollte bei einer Motorradkette genau so sein wie bei den Reifen. Und es ist auch nicht damit getan, dass man die Wechselintervalle verkürzt.
Es muss ja nicht erst was passieren.
Was man am Ende an sein Moppet für eine Kette drauf macht und für welche zwecke bleibt natürlich jedem selber überlassen.
Nur für mich kam eine 520VL 4 nicht mehr in Frage.
Wennschon Sicher dann auf allefälle sicherer(ZVM 520)
Gruß Thomas
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MVMike
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11.03.2005 13:38
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Danke an alle die geantwortet haben!!!
An Roland: Du bist doch schon länger in den einzelnen Foren unterwegs,
wenn ich mich richtig erinnere (bei so einem alten Mann wie mir ) habe
ich schon über gerissene Ketten gelesen. gut der Type hatte auch die Wartungsempfehlung von MV nicht so ernst genommen.
Ich habe auch bei 18.000 km die Kette gewechselt jetzt habe ich 24.000 km auf der Uhr und ich habe das Gefühl die Kette macht schon wieder schlapp. Ist im Übrigen eine DID ZVM 520. Deshalb habe ich auch wegen der 525 von der 1000 gefragt.
An Ralf MV ich bin seid 2003 Besitzer meiner MV und bin in Lubos altem Forum angemeldet aber das ist ja mit der Gründung des neuen Forums eingeschlafen.
Gruß
Michael (Düsseldorf)
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Roland
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11.03.2005 15:12
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Hi Michael,
ich werde alt, habe gar nicht gelesen, dass Du das bist, sorry.
Ich habe eine Enuma 520 MVX, Quad-Ring, super verstärkt,
Innenlasche gelocht.
Bin mal gespannt, wie lange die hält.
Gruß
Roland
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tom1
Offline
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12.03.2005 02:14
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HI,
also die Angabe das eine 520 Kette bloß bis 100PS zugelassen wäre ist blödsinn................. ich hab einen 520 AFAM Kettenkit mit sehr leichten Alu Kettenblatt in meiner SP1 verbaut, ein Kumpel fährt ebenfalls einen 520 Kit auf einer 190PS starken GSXR1000 - die Laufleistung beträgt bei der Gixer ca. 10000km dann ist die Kette fertig, bei der SP konnte ich mangels Zeit noch keine Langzeit Erfahrung sammeln.
Eine sehr gute 520 Kette kommt an der Zugkraft/Bruchkraft gemessen fast an eine sehr gute 530 Kette ran.
Hier ein paar Fakten am Beispiel Regina Ketten:
Typ: Regina 520GPZ 36000N/mittlere Bruchkraft
Typ: Regina 530GPZ 36000N/mittlere Bruchkraft
standart Z-Ring Ketten:
Typ: Regina 520ZRD 35000N/mittler Bruchkraft
Typ: Regina 530ZRP 41500N/mittler Bruchkraft
Ebenfalls Fakten wie es bei Enuma Ketten aussieht:
Typ: Regina 520UVXL 4,5t / Zugfestigkeit
Typ: Regina 525UVX 4,8t / Zugfestigkeit
Typ: Regina 530UVX 4,8t / Zugfestigkeit
Typ: Regina 530ZVX 5,1t / Zugfestigkeit
Kurz noch die Info zu den sehr verbreiteten DID Ketten:
in der Teilung 520 ist die DID520ZVH die beste, danach die DID520VL4
Teilung 525 beste: DID525ZVM danach DID525VM
Teilung 530 beste: DID50ZVM danach DID50VM
Die genannten Hersteller hab ich einfach so ausgewählt weil ich hier sehr ausführliche Datenblätter habe, grundsätzlich gilt jeder Hersteller hat von TOP bis Schrott.....................entscheidend ist was einem der Händler verkauft!! Sollte jemand gar nicht wissen was im verkauft worden ist oder was Er nehmen soll(te) kann Er gerne eine Mail schreiben. Übrigens gibts die Ketten auch in verschiedenen Farben etc., die blanke Serienkette ist ja nicht gerade der Hingucker.
Der größte Vorteil eines 520Kits ist der geringere Widerstand der Kette und das Reduzierte Gewicht, für Leute die relativ wenig fahren tut es ein 520Kit locker, wer viel und auch bei schlecht Wetter fährt ist mit einem 525'er oder noch besser 530Kit besser bedient.
Grüße
tom
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Hi, Tom,
kann schon sein das DID Deutschland Blödsinn verbreitet.
Übringens wurde nur vom Hersteller DID gesprochen.
Nach meiner Info ist die 520VL4 aus dem Programm
genommen worden.
Nochmal gesagt: 520 Kette kann jeder da drauf machen wo er will.
Bei der Orig.Kettenausführung DID520VL4 bei MV 750er kommt es mir
auf Sicherheit an, und nicht um irgendwelche Spielereien
um ein paar Gramm zu sparen.
Ohne Grund wird bei einer SP1 auch eine stäkere Kette ab Werk
verbaut.
Gruß Thomas
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