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Dieses Thema hat 71 Antworten
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 Optisches Tuning
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Hujukmaster Offline

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Beiträge: 867

23.12.2005 21:16
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@Peter

Respekt !!!

WeHa Offline

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Beiträge: 4.390

24.12.2005 08:50
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Da kann ich mich nur anschließen: Sehr gut gemacht Peter!!!
Sieht auf jeden Fall um Welten besser aus als vorher!

molle Offline

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Beiträge: 50

24.12.2005 12:18
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sehr schön RESPEKT

greetz molle

Manuel_F4 Offline

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Beiträge: 2.342

24.12.2005 14:13
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Kann ich mich nur anschließen! Toll! Suer gemacht sehen aus wie neu!
Wobei mir persönlich die Farbkombiation nicht so gefällt - aber das ist ja Geschmacksache.

chrisse77 Offline

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Beiträge: 279

24.12.2005 14:18
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@Peter


Da kann ich mich den anderen nur anschließen sieht wirklich klasse aus Daumen Hoch.
wie sieht´s aus mit Bildern von der ganzen Aperatur das ganze würde mich nämlich auch interessieren da mein gutes Stück im Moment auch noch zerlegt ist


Gruß Chris

red_mv Offline

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Beiträge: 299

24.12.2005 17:33
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hi @all,

erst mal danke für's lob

die farbe ist geschmacksache. das hat schon der affe gesagt und in die seife gebissen

keine angst, so bunt geht es nicht weiter. ich warte immer noch auf den titan-farbton, dann werden einige teile wieder umgefärbt. ist zwar wieder aufwand, aber wenn die teile erst mal poliert sind ist es halb so wild. und es macht spass.

@chris: fotografieren der anlage steht ganz oben an. so wie es aussieht, werde ich die feiertage in meinem keller verbringen, da meine frau arbeiten muss. das ist mir lieber als die verwandschaft abzuklappern und mich mit kuchen vollzustopfen. dann gibts endlich die bilder.
ich habe die anlage übrigens so groß ausgelegt, dass ich auch motordeckel und motorhalterungen machen kann. trau mich aber an die großen teile noch nicht ran...

zum schluss: das schönste an weihnachten ist, dass die tage nun wieder länger werden. das ist für einen winter-depri wie mich der einzige lichtblick!

frohes fest für alle!!!

peter

red_mv Offline

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Beiträge: 299

26.12.2005 19:28
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hi chris,
hier erst mal das bild der "anlage":



im vordergrund die "bütt" mit 20%iger schwefelsäure. dort wird das zu eloxierende teil eingehängt und dann spannung angelegt. es sollte etwa 1 ampere fließen. bei meinem netzgerät (hinter der bütt) brauche ich ca. 6 volt dazu. je größer das werkstück ist, je größer ist der strom der fließt.
wichtig: auf dem netzgerät ist meine wasserstoff-absaugung. beim eloxieren entstehen an der kathode wasserstoffbläschen, die entsorgt werden müssen. sonst machts BUMM!
rechts von der anlage steht noch ein behälter mit natronlauge. dort "enteloxiere" ich die teile vorher. dann lassen sie sich leichter polieren. macht man das nicht, muss man erst die eloxalschicht anschleifen. das ist sehr mühsam.
der rest steht in einer anderen ecke des kellers. der rest sind eigentlich nur behälter mit den farben, die man auf etwa 50 bis 60°C vorheizen muss. ich habe dafür heizbare magnetrührer. färbedauer ja nach farbe und intensität: 30 sekunden bis 10 minuten.
gleich noch bilder von heute....

red_mv Offline

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Beiträge: 299

26.12.2005 19:32
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hier die obere federbeinumlenkung, die ich gestern poliert und heute eloxiert habe:
so sah sie vorher aus:


das erste mal, dass ich "gold" verwendet habe. weiß noch nicht, ob's so bleibt:


hier kommt die farbe natürlicher rüber:


bald mehr vom "eloxator"

chrisse77 Offline

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Beiträge: 279

26.12.2005 22:25
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Hi "Eloxator",

aus was besteht Deine Wasserstoff-absaugung?
Wo bekomme ich so ein Netzteil her?
ansonnst klasse Bilder, vielen Dank

Gruß Chris

Andreas Offline

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Beiträge: 3.619

26.12.2005 22:45
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goil goil goil, in Gold das sieht ja spitzenlegger aus, werd echt neidisch!

Andreas

Manuel_F4 Offline

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Beiträge: 2.342

27.12.2005 01:33
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Zitat:
das erste mal, dass ich "gold" verwendet habe. weiß noch nicht, ob's so bleibt:

hier kommt die farbe natürlicher rüber:


bald mehr vom "eloxator"


Peter, jetzt bewegen wir uns in die richtige Richtung! Geil!!!

WeHa Offline

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Beiträge: 4.390

27.12.2005 07:31
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@Peter,

in der Natronlauge enteloxierst du (oder halt manuell anschleifen),
dann kommen die Teile in die "bütt" - was passiert dort?
Wann kommen die Farben ins Spiel?
Oder hab ich was überlesen?

red_mv Offline

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Beiträge: 299

27.12.2005 10:03
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Moin Wolfgang,

bin in der Firma, die Arbeit läuft von selbst und ich habe etwas Zeit zum Schreiben (ist ja sonst keiner da....)

Alu hat die Eigenschaft sich selbst zu eloxieren, wenn es mit Sauerstoff in Berührung kommt. Also sind auch die "uneloxierten" Teile mit einer (sehr) dünnen Eloxalschicht überzogen. Wenn man die Oberfläche behandeln will, muss man diese Schicht entfernen, da sie sehr hart ist uns sich kaum bearbeiten lässt. Normalerweise kann man das gut mit feinem Schmirgelpapier machen. Nur bei diesen komplizierten Teilen kommt man schlecht in die "Ecken". Natronlauge (so ca. 25%) löst die Eloxalschicht auf und greift das Aluminium an. Wenn man also chemisch "enteloxiert" muss man aufpassen, dass nicht das ganze Werkstück nachher in der Lauge gelöst ist. Ist aber kein Problem, da man ja dabeisteht und es nur 5 bis 10 Minuten drin lassen muss. Danach alles GRÜNDLICHST abspülen, da hängt jetzt eine Menge Schmodder dran.
Jetzt kann man das Teil sehr gut bearbeiten. Die Oberfläche ist "weich" und man kanns mit Polierpaste oder sonstigem bearbeiten. Ich versuche es grade mit mattieren, klappt aber noch nicht so wie ich das möchte.
Nach der Politur muss das Teil gesäubert werden und zwar so, dass es absolut fettfrei ist. Ich mach das erst mit Bremsenreiniger (geht das Polierwachs gut mit ab), dann kommt es in Alureiniger (ist auch eine schwache Lauge) und dann noch mal kurz in Salpetersäure (das löst eventuelle Fremdmetalle aus der Oberfläche).
Das ganze Säuren-Basen Zeugs hört sich gefährlicher an als es ist. Natronlauge ist Abflussfrei, Batteriesäure ist ungefähr doppelt so hoch konzentriert wie mein Säurebad und der Rest ist Arbeitsschutz: also Handschuhe und Schutzbrille tragen! Und nicht unbedingt den besten Sonntagsanzug. Fast alles Zubehör gibt’s im Baumarkt oder in der Apotheke.

Wichtig ist, dass man das Teil nach der Reinigung nicht mehr mit der nackten Hand anfasst. Ich nehme Einweghandschuhe, die ich oft wechsle.
Das Teil wird dann mit Titandraht (nicht ganz billig, aber sehr oft wiederverwendbar) an der Anode befestigt. Kathode und Anode sind bei meiner Anlage aus Alu. Kann aber auch eine Bleikathode sein. Wichtig ist, dass die Verbindung Draht-Werkstück gut ist. Dazu den Draht an einem Ende rundbiegen und z.B. in ein Gewindeloch klemmen. Ist diese Verbindung schlecht, klappts nicht mit dem Eloxieren, denn es fließt kein Strom. Ich habe lange rumexperimentiert und inzwischen stehen meine Verbindungen ganz gut.
Dann den ganzen Kram in die Schwefelsäure hängen und Spannung anlegen. Mein Netzgerät ist schon uralt, aber sehr stabil und bringt hohe Ströme. Bei den Teilen, die ich bisher gemacht habe, sollte etwa 1 Ampere Strom fließen. Spannung etwa 6 bis 18 Volt. Fließt ein höherer Strom, geht’s mit der Eloxalschicht zwar schneller, sie wächst aber nicht so gleichmässig. Also lieber etwas länger im Bad (ca. 1 Stunde) dafür mit moderatem Strom.
Danach wieder penibel abspülen (es entsteht ein gelblicher Film auf dem Werkstück) und wieder nur mir Handschuhe anfassen.
Die Oberfläche ist im mikroskopischen Bereich jetzt sehr rauh geworden. In den Vertiefungen können sich jetzt die Farbpartikel absetzen. Dazu nimmt man am besten spezial Eloxalfarben, da dort die Partikelgröße auf die rauhe Oberfläche abgestimmt ist. Diese Partikel werden in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 5 Gramm/Liter angesetzt (hängt von der Farbe ab). Wenn möglich noch den pH-Wert messen und ggf. einstellen. Steht alles in den Datenblättern zu den Farben. Diese Farblösung auf ca. 50 bis 60°C erhitzen und das Werkstück (am besten noch am Titandraht hängend) eintauchen. Immer wieder rausnehmen und die Farbe beurteilen. Wenns einem gefällt ists gut!
Gestern habe ich einen Fehler gemacht. Das Gold färbt am Anfang recht schwach. Nach ca. 3 Minuten war der Farbton wie der von den Magnesiumteilen und ich hätte es rausnehmen sollen. Leider habe ich es aber insgesamt 8 Minuten drin gelassen und es ist für meinen Geschmack zu dunkel geworden. Ich werde es wohl noch mal enteloxieren, kurz nachpolieren, wieder eloxieren und noch mal mit 3 Minuten Färben probieren.
Am besten ist es, wenn man sich alles aufschreibt: Temperatur der Färbelösung, Dauer der Eloxier- und Färbezeit usw. Dann kann man auch mal eine Farbe reproduzieren.
Dann kommt das gefärbte Teil sofort ohne Spülen in kochendes Wasser und wird eine Stunde gekocht. Aber es muss wirklich kochen und nicht nur sehr warm sein. Wenn alles geklappt hat geht so gut wie keine Farbe im kochenden Wasser ab. Durch die Temperatur wird die Oberfläche versiegelt, d.h. die Poren schließen sich und der Farbstoff sitzt fest in der keramischen Schicht. Danach wieder spülen usw. Fürs Versiegeln gibt es noch einen Zusatz, den ich jetzt auch benutze. Obs besser wird kann ich nicht genau sagen.

Noch was zu den Preisen: Die Farben kosten ca. 7,- Euro für 10 g. Erscheint teuer, aber damit kann man je nach Farbe bis 10 Liter Lösung ansetzen und die ist fast ewig verwendbar, wenn man sie nicht verunreinigt. Lagern kann man sie gut in Plastikgefäßen, da sie mir Wasser angesetzt werden.
Titandraht: 1 Meter kostet 12 Euro. Hält auch sehr lange.
Batteriesäure gibt’s beim Autoschrauber eures Vertrauens. Ätznatron im Baumarkt oder in der Apotheke.
Alles am besten mit destiliertem Wasser machen, auch das Spülem der Teile. 10 Liter kosten im Baumarkt 1,50 Euro oder so.

Noch mal WICHTIG: Im Eloxierbad entsteht Wasserstoff. Der kann mit dem Sauerstoff aus der Luft zu Wasser reagieren (Stichwort: Knallgasreaktion). Um dem vorzubeugen muss dieser Wasserstoff raus aus der Werkstatt. Wenn man einen bürstenlosen Lüfter hat, kann man ihn absaugen. Normale Lüfter haben aber Kohlen, die beim Laufen Funken erzeugen und so die Reaktion beschleunigen können.
Ich lasse das entstandene Gas durch einen Schlauch ins Freie. Da H2 wesentlich leichter als Luft ist, steigt er schnell nach oben. Also einfach einen Schlauch ins Freie legen, der so verlegt ist, dass er immer nur ansteigt.
Dann noch mal zur Natronlauge: Verätzungen mit Laugen sind schlimmer als die mit Säuren (wobei man Verätzungen immer vermeiden sollte). Alo ganz wichtig: Schutzmittel tragen und mal einen Eimer Wasser hinstellen, in dem man zur Not etwas abspülen kann.

Das soll keine Anleitung zum Selbermachen sein! Nur ein Erfahrungsbericht, wie ich das gemacht habe. Risiko trägt jeder selbst.....

Noch einen Satz zum Schluß: bisher habe ich nur gebrauchte Teile gemacht. Da war die Vorarbeit wesentlich aufwendiger als das Eloxieren. Ich würde so gerne mal ein paar Neuteile machen.....

Also bis denne
peter

WeHa Offline

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Beiträge: 4.390

28.12.2005 06:51
Eloxieren Antworten
Peter - vielen Dank für die ausführliche Antwort ... nu hab ich es auch kapiert!
Sollte ich tatsächlich irgendwann mal selbst eloxieren wollen, würde ich mich vorher nochmal vertrauensvoll an dich wenden ... oder ich würde dich das machen lassen, im Tausch gegen ein paar Aufkleberchen ...

red_mv Offline

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Beiträge: 299

28.12.2005 07:50
Eloxieren Antworten
Moin Wolfgang,

können wir gerne machen, schick' mir ein paar Kleinteile. Ich habe bis 10. Januar Urlaub, den ich größtenteils im Keller verbringen werde

Mal sehen wie der Ventildeckel wird, den nehme ich heute in Angriff. Versuche den Magnesium Farbton hinzukriegen....

peter

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