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Roland
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01.05.2005 18:09
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soeben auf italobikes.de gelesen:
Zitat: | Hallo zusammen, habe mir noch letztes Jahr die neue Ago gegönnt und bin damit 2004 nur 1.200 km gefahren. Das 1000-er Service wurde natürlich auch gemacht und nun ........... nach 1.370 km ein Motorschaden. Das Ganze war erst gestern.
Ich vernahm vorher schon bei niederen Drehzahlen so um die 3000-5000 Touren ein leichtes "nageln" oder vibrieren, konnte dieses Geräusch nicht zuordnen und fuhr trotzdem weiter weil ich ja nach Hause wollte. Dann, bei einem Überholvorgang, bei dem ich natürlich anständig beschleunigen musste, gab`s einen Knall und die gesamte Schnellstrasse war sofort in eine dicke Nebeldecke eingehüllt. Zum Glück blockierte das Hinterrad nicht. Auf alle Fälle war die Strasse mit einem 1m breiten und 300 m langem Öl - Kühlwassergemisch befeuchtet.
Was ist genau passiert? Hat hier jemand Erfahrung mit diesem Problem?
Kommende Woche bekommt mein Händler das schöne Teil, bin gespannt, ob die Garantie auch dafür gerade steht. |
Kennt den jemand? Er nennt sich ago001
Gruß
Roland
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Ralf MV
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01.05.2005 23:45
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Hört sich nicht gut an und ist eigentlich untypisch für die MV Motoren.
AGO001 dürfte es doch eigentlich gar nicht im freien Handel geben, oder??
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Ärgerlich. Klingt jedoch für mich wie nach absolut zu wenig Öl und dadurch hat sich ein Pleuel selbständig gemacht und ein paar Löcher in das Motorgehäuse geschlagen...
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WeHa
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02.05.2005 06:44
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Zitat: | Ärgerlich. Klingt jedoch für mich wie nach absolut zu wenig Öl und dadurch hat sich ein Pleuel selbständig gemacht und ein paar Löcher in das Motorgehäuse geschlagen... |
Na wenns für einen 1m breiten und 300m langen "Teppich" gereicht hat, dann muß ja ein bissel was drin gewesen sein - oder?
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Zitat: | Zitat: | Ärgerlich. Klingt jedoch für mich wie nach absolut zu wenig Öl und dadurch hat sich ein Pleuel selbständig gemacht und ein paar Löcher in das Motorgehäuse geschlagen... |
Na wenns für einen 1m breiten und 300m langen "Teppich" gereicht hat, dann muß ja ein bissel was drin gewesen sein - oder? |
Stimmt eigentlich... aber das "nageln" oder "vibrieren" klingt ganz danach...
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WeHa
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02.05.2005 07:00
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Ich tippe auf Lagerschaden ... muß nicht unbedingt am Öl liegen. Festgefressen, Pleul abgerissen - Ende!
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Hi,
ich habe eine ex MV-ler getroffen, der hatte auch einen Motorschaden
an seiner 750er nach dem 1. KD. Und es stellte sich heraus das ein
Fehler beim Ventilspieleinstellung gemacht wurde, irgendwie hatte
man nur die Nockenwellen ohne die Kettensteuerräder ausgebaut, um die Einstellung zu machen. Kurze Zeit später lösten sich die Befestigungsschrauben Nockenwelle und Kettensteuerräder und der
Kapitale Motorschaden war perfekt. Zuvor bemerkte er auch Motorgeräusche die mechanisch lauter wurden.
Auf Garantie Motor ern.
Gruß Thomas
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Oh je ....
da bekomm ich ja richtige Angst wenn ich das höre.
Da bin ich mal auf das Frühjahr gespannt was mich da erwartet.
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Axel_F.
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27.01.2006 08:52
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Hi!
Mal so nebenbei:
Zum Ventile Einstellen müssen zwar die Nocken raus, aber die Nockenwellenräder sind fest daran verschraubt. Und diese Schrauben sind auch noch hochfest verklebt. Die singt kein Pastor mehr los.
Der einzige Fehler der beim zusammenbau passieren kann ist, daß man die Nocken um einen Zahn versetzt wieder montiert. Die Markierungen auf den Nockenwellenrädern sind eben sehr schlecht zu sehen.
ABER:
Spätestens wenn man nach dem Montieren den Motor PER HAND 2-3x durchdreht, um die Steuerzeiten zu überprüfen fällt es selbst einem Maulwurf auf, daß da was nicht stimmt. Bei nur einem Zahn versatz stehen die Nocken schon völlig schief. Das sieht man auf anhieb. Von den Markierungen ganz zu schweigen.
Ich kenne nur eine 750er F4 bei der mal von der Einlassnockenwelle das Zahnrad aufgrund einer Fehlerhaften Schraube abgeschert ist. Auch hier gab es anstandslos einen neuen Motor.
Für mich klingt das ganz klar nach Lagerschaden Pleuelfuß.
Das müsst ihr Euch so vorstellen:
Wenn das Lager beschädigt wird (ob durch Ölmangel, extreme Drehzahlen bei kaltem Motor, Fehlerhaftem Lager, etc) wird es riefig und reibt in kürzester Zeit runter. Dadurch entsteht minimales Spiel im Fuß des Pleuels. Dadurch geht der Öldruck an der Stelle runter und das Lager reibt völlig auf. Dadurch entsteht dann wesentlich mehr Spiel. Durch dieses Spiel wird der Fuß durch "Flatterkräfte" belastet. Ähnlich harten Hammerschlägen auf einen Stahlklotz. Das zermürbt das Pleuel bzw. die Verschraubung und es bricht.
Genau dies war ein großes Problem bei den Ducati 996 Strada Motoren der Baujahre 99 & 2000. Problem war hier ein falsch eingemessener Hubzapfen der Kurbelwelle.
Diese Schäden treten aber meist nach den ersten 1000Km auf, da die Einfahrzeit dann vorbei ist, und der Motor richtig belastet wird. Die geschwächte Stelle gibt dann durch die volle Belastung nach kurzer Zeit auf.
Die MV Motoren sind im Prinzip sehr haltbar. Wichtig ist nur ein sorgsames Warmfahren (mindestens 15 Km), und sehr sehr gutes Öl. Am besten komplett auf Ester Basis. Ich verwende für unsere Motoren und gerade für unsere hochgezüchteten Rennmotoren nur noch dieses:
Silcolene Pro 4 Plus
http://www.fuchs-silkolene.de/scripts/db4web_c.exe/dps/FuchsSilkolene/scripts/mainframe.d4w?sid=56754608&mm=2
Damit halten sogar die Kipphebel unserer Ducs mal länger als 10.000Km.
Gruß
Axel F.
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Ralf MV
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27.01.2006 11:29
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@ Axel
wie immer eine excellente Beschreibung
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Alfred
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27.01.2006 16:44
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Axel Danke für die nette Aufklärung.
Bei dem Preis vom Motorgold mußte ich aber mal Hüsteln
Stk Silkolene PRO R SAE 0W-20 4 Ltr.-Gebinde 157,00 €
@lf
Achso dieses hier: Stk Silkolene Pro 4 Plus 10W-50 4 Ltr.-Gebinde 63,60 €
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Axel_F.
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27.01.2006 17:24
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Hi!
Das Pro 4 R ist auch nur für reine Rennmotoren gedacht, und MUSS nach jedem Rennwochenende gewechselt werden.
Das Pro 4 Plus ist die eierlegende Vollmilchsau. Ich wollte es erst auch nicht glauben, aber das Zeug klebt am Metall wie Scheisse unterm Schuh. Mein Motor stand nun 4 Monate in der Werkstatt. Heute hatte ich kurz Zeit, ihn zu zerlegen. Auf Nockenwellen, Kipphebeln, etc ist RUNDRUM ein dicker Ölfilm. Selbst die Kipphebel sehen aus wie neu, und das obwohl die Nockenwellen die ich verbaut habe von den Erhebungskurven her echte Kipphebelkiller sind.
Das Öl ist ein Kracher. Bei den Duc Motoren dauert es etwa 90 Sekunden, bis frisches Öl die Nockenwellen schmiert nach einem Kaltstart. Und diese sind nach wenigen Tagen fast trocken, weil das Öl normalerweise komplett abgetropft ist. Diese Zeit laufen sie dann fast ohne Schmierung. Da beruhigt es ungemein nun zu wissen, daß das Silkolene noch in einer solchen Schichtstärke vorhanden ist.
Solltet Ihr was brauchen, mailt mich an. Ich mache Euch gute Forenpreise (gerne auch mit Filter, Dichtringen, etc).
Gruß
Axel
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Torsten
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27.01.2006 21:03
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Deine Beiträge sind echt lehrreich! Danke dafür!
Aber welches Öl kannst Du noch empfehlen.
Z.B. für meine Brutale die vermutlich nie ne Rennstrecke sehen wird und eher "normal" bewegt wird.
Danke im Vorraus und Gruss,
Torsten
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Axel_F.
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27.01.2006 23:01
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Hi!
Ja, das Pro 4 Plus. Gerade für hochdrehende Motoren mit Nikasillaufflächen (Keramikverbund, der DIREKT auf die Bohrungen in den ALUzylindern aufgebracht wird) ideal. Vor allem, wenn diese so stark nach vorn geneigt im Rahmen sitzen wie die MV Motoren. Denn gerade bei den MV Motoren sitzen die Einlassnockenwellen nach längerer Standzeit im Trockenen.
Da das Öl komplett auf Ester Basis ist (Ester: Der wohl belastbarste, alterungsbeständigste, am besten aditivierbarste und auch teuerste Grundstoff für Motorenöl) hat es mit den enormen Belastungen der heutigen Motoren leichtes Spiel und konserviert den Motor bei längerer Standzeit bestens gegen die Säuren, die durch den Betrieb im Motoröl nun mal entstehen.
Kurz gesagt:
Coole Plörre.
Gruß
Axel F.
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